Exchange Emergency Mitigation Service – Nur für aktuelle Systeme

Microsofts Exchange Server ist seit Jahren das Rückgrat unzähliger Unternehmen, wenn es um E-Mail-Kommunikation und Zusammenarbeit geht. Doch mit großer Beliebtheit kommt auch großes Risiko – vor allem in Form von Sicherheitslücken. Hier kommt der Exchange Emergency Mitigation Service (EEMS) ins Spiel. Aber Achtung: Dieser Dienst ist nur für aktuelle Systeme verfügbar. Warum das so ist, wie EEMS funktioniert und was du tun kannst, wenn dein Exchange-Server nicht auf dem neuesten Stand ist, erfährst du in diesem ausführlichen Guide.

Was ist der Exchange Emergency Mitigation Service?


Stell dir vor, dein Exchange-Server ist wie ein Haus. Jede Sicherheitslücke ist ein offenes Fenster, durch das Einbrecher eindringen können. Der EEMS wirkt wie ein automatischer Sicherheitsdienst, der sofort reagiert, wenn ein Fenster ungesichert ist. Er ist ein cloudbasierter Dienst von Microsoft, der sofortige Schutzmaßnahmen bereitstellt, sobald eine kritische Sicherheitslücke entdeckt wird.

Warum ist EEMS nur für aktuelle Systeme verfügbar?


Microsoft hat klare Grenzen gezogen: EEMS unterstützt nur Exchange Server 2019 und 2022 (CU12 oder höher). Warum? Weil ältere Versionen wie Exchange 2016 oder 2013 nicht mehr mit den modernen Sicherheitsmechanismen kompatibel sind. Es wäre, als wolltest du die neueste Smartphone-Software auf einem 10 Jahre alten Handy installieren – einfach nicht machbar.

Wie funktioniert der Exchange Emergency Mitigation Service?


EEMS arbeitet im Hintergrund und überprüft regelmäßig, ob dein Exchange Server Notfall gefährdet ist. Sobald eine Bedrohung erkannt wird, wendet er automatisch temporäre Schutzmaßnahmen an, bis ein vollständiges Patch verfügbar ist. Das geschieht in drei Schritten:

Erkennung: Microsoft identifiziert eine kritische Sicherheitslücke.
Reaktion: EEMS lädt eine Mitigation herunter und wendet sie an.
Benachrichtigung: Administratoren werden informiert, dass eine temporäre Lösung aktiv ist.

Vorteile von EEMS – Warum du ihn nutzen solltest


Der größte Vorteil? Schnelligkeit. Bei Zero-Day-Lücken zählt jede Minute. EEMS kauft dir wertvolle Zeit, bis ein offizielles Update verfügbar ist. Außerdem:

  • Automatisiertes Risikomanagement – Kein manuelles Eingreifen nötig.

  • Minimiert Ausfallzeiten – Verhindert, dass Angreifer Schaden anrichten.

  • Einfache Integration – Funktioniert nahtlos mit aktuellen Exchange-Versionen.


Nachteile und Einschränkungen von EEMS


Natürlich ist EEMS kein Allheilmittel. Es ersetzt keine Patches! Die Mitigations sind nur temporär. Zudem:

  • Kein Schutz für ältere Exchange-Versionen – Wer noch 2016 oder älter nutzt, ist außen vor.

  • Cloud-Abhängigkeit – Wenn dein Server keine Internetverbindung hat, funktioniert EEMS nicht.

  • Keine individuelle Anpassung – Die automatischen Maßnahmen lassen wenig Spielraum für spezifische Unternehmensanforderungen.


Wie aktiviere ich den Exchange Emergency Mitigation Service?


Glücklicherweise ist die Aktivierung von EEMS kein Hexenwerk. Voraussetzung ist natürlich eine unterstützte Exchange-Version. So geht’s:

  1. Öffne die Exchange Admin Center (EAC).

  2. Navigiere zu „Server“ > „Mitigation“.

  3. Aktiviere die Option „Emergency Mitigation Service“.

  4. Bestätige die Einwilligung zur Datenübermittlung an Microsoft.


Fertig! Ab jetzt überwacht EEMS deinen Server proaktiv.

Was tun, wenn mein Exchange-Server nicht unterstützt wird?


Wenn du noch auf Exchange 2016 oder älter hängst, wird es kritisch. Microsoft bietet für diese Systeme keinen EEMS-Schutz mehr an. Deine Optionen:

  • Upgrade auf Exchange 2019/2022 – Die sicherste, aber auch aufwändigste Lösung.

  • Manuelle Sicherheitsmaßnahmen – Regelmäßige Patches, Firewall-Regeln, engmaschiges Monitoring.

  • Migration zu Exchange Online – Wenn On-Premise zu riskant wird, könnte die Cloud eine Alternative sein.


Häufige Fragen zu EEMS


Schützt EEMS vor allen Sicherheitslücken?


Nein. EEMS reagiert nur auf kritische Zero-Day-Bedrohungen, für die noch kein Patch existiert.

Beeinträchtigt EEMS die Serverleistung?


Kaum. Die Mitigations sind schlank und verursachen keine spürbaren Performance-Einbußen.

Kann ich EEMS wieder deaktivieren?


Ja, aber warum solltest du? Der Dienst läuft nur im Hintergrund und schützt deinen Server.

Alternativen zum Exchange Emergency Mitigation Service


Falls EEMS für dich nicht infrage kommt, gibt es andere Schutzmechanismen:

  • Regelmäßige Updates – Der Klassiker, aber effektiv.

  • Dritte Sicherheitstools – Lösungen wie Defender for Exchange oder Firewalls.

  • Isolierte Netzwerksegmentierung – Begrenzt den Schaden bei einem Angriff.


Best Practices für Exchange-Sicherheit – Mit oder ohne EEMS


Egal, ob du EEMS nutzt oder nicht: Einige Sicherheitsgrundlagen solltest du immer beachten:

  • Backups, Backups, Backups! – Im Ernstfall retten sie dich.

  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) – Macht Angreifern das Leben schwer.

  • Regelmäßige Sicherheitsaudits – Wo sind Schwachstellen?


Microsoft entwickelt EEMS ständig weiter. Zukünftig könnten KI-gestützte Bedrohungserkennung und noch schnellere Reaktionszeiten dazukommen. Wer weiß – vielleicht wird der Dienst irgendwann auch für Hybrid-Cloud-Szenarien optimiert.

Als innovatives IT-Systemhaus mit Sitz in München sind wir seit mehr als 25 Jahren Ihr verlässlicher Partner für moderne IT-Infrastrukturen, ganzheitliche Sicherheitskonzepte und individuelle Digitalisierungslösungen. Unser Ziel: Technik, die funktioniert – Lösungen, die verbind.

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Exchange Emergency Mitigation Service

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